Weltfrauentag 08. März 2023

Wenn in heutigen Zeiten von #Breakthebias über #equalpayday und #frauenindieaufsichtsraete der Eindruck entstehen könnte, dass unsere Anliegen quasi von allein laufen und wir entspannt nur die Erfolge abwarten müssen, zeigen alle harten Fakten weiterhin ein völlig anderes Bild. Was bedeutet das für uns? Wir alle sind immer wieder aufgefordert, in unseren Anstrengungen, Stereotypen und Diskriminierung zu durchbrechen, nicht eine Sekunde nachzulassen. Hierzu tragen eine Vielzahl von Aktionen unserer Clubs einen wichtigen Schritt bei. Dieses Jahr zeigen wir das, indem wir mit zwei unterschiedlichen Schuhen auf die Straße gehen.

Seit 1911 begehen Frauen den „Internationalen Tag der Frauen“, an dem weltweit auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird. Der Tag soll die bisherigen Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung feiern und gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf bestehende Diskriminierungen und Ungleichheiten richten. Und er will dazu ermutigen, sich für Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen. 

Die Pandemie-Jahre haben die Gleichberechtigung besonders in Gefahr gebracht. Statistiken belegen, dass Corona uns um Jahrzehnte zurückgeworfen hat. Während der Pandemie waren es vor allem Frauen, die neben ihrem Job im Homeoffice noch die Betreuung und das Homeschooling der Kinder übernommen haben.

Die Pandemie-Jahre haben die Gleichberechtigung besonders in Gefahr gebracht. Statistiken belegen, dass Corona uns um Jahrzehnte zurückgeworfen hat. Während der Pandemie waren es vor allem Frauen, die neben ihrem Job im Homeoffice noch die Betreuung und das Homeschooling der Kinder übernommen haben.

Mütter arbeiten im Vor-Corona-Vergleich in geringerem Stundenumfang als Väter oder verlagern ihre Arbeitszeit häufiger auf den Abend oder das Wochenende, so zeigen es Zahlen des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. 

Der verzweifelte Protest im Land klingt zwar laut – wir denken an den Hashtag #coronaeltern – verhallte aber nahezu ungehört. Umso wichtiger, in diesem Jahr am Weltfrauentag auf Missstände aufmerksam zu machen!

Es hat sich in den vergangenen Jahren aber auch etwas zum Positiven verändert: Die Frauenquote ist da! Bis Ende 2025 muss in den Vorständen börsennotierter und paritätisch mitbestimmter Unternehmen mindestens eine Frau sitzen, wenn dieser Vorstand mehr als drei Mitglieder hat. Und auch die EU-Staaten haben sich auf eine europaweite Frauenquote für börsennotierte Unternehmen geeinigt. Das Ziel: Bis Ende 2026 sollen Frauen 40 Prozent der Aufsichtsräte ausmachen.

2019 gab es eine Neuheit in Deutschland: In Berlin wurde der internationale Frauentag ein gesetzlicher Feiertag. In Mecklenburg-Vorpommern ist es ab diesem Jahr soweit: Der Weltfrauentag ist ein gesetzlicher Feiertag. Häufig liest man, der Weltfrauentag solle daran erinnern, wie Frauen für ihre Rechte gekämpft haben. Bis heute ist es Tradition, Frauen an diesem Tag Blumen zu schenken, um ihnen Respekt und Wertschätzung entgegenzubringen. Doch der Kampf für Gleichberechtigung ist (leider) noch nicht zu Ende. Auch 2023 leben wir noch in patriarchalen Strukturen, Frauen übernehmen einen Großteil der unbezahlten Sorgearbeit und werden auch in der Lohnarbeit schlechter bezahlt. Jede dritte Frau in Deutschland wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt. Frauen brauchen und wollen Gleichberechtigung, nicht nur auf dem Papier, sie wollen gleiche Chancen, gleiche Löhne, gewaltfreie Beziehungen, faire Arbeitsbedingungen, Strafen für Täter, ein Leben ohne Angst – keine Blumen. Denn wir Frauen wollen keine Dankbarkeit dafür, dass wir das Patriarchat am Laufen halten, in dem echte Gleichberechtigung nicht möglich ist – wir wollen uns gegen das Patriarchat stellen, damit alle Menschen die gleichen Chancen bekommen. Egal, welches Geschlecht, welche Hautfarbe, Religion oder Herkunft sie haben. Und dafür müssen wir (nicht nur am 8. März) auch weiterhin kämpfen.

Wir Hamburger Soroptimisten gehen in unterschiedlichen Schuhen: schaut hin und schließt Euch uns an – lasst uns die Welt gerechter machen. Frauenrechte sind Menschenrechte!

 




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