Über den Besuch von 5 Clubschwestern - und einem 'Soroptimister' - gibt es unter 'Neuigkeiten' einen Bericht. Anne, die derzeitige Präsidentin des Club Kopenhagen, hat uns aber ein besonderes Geschenk in Form eines Textes zum Thema '10 gute Gründe, Soroptimistin zu sein' gemacht:
"10 good reasons for being a Soroptimist"
1. I have a meeting place for women in all ages and professions
2. Meetings and events inspire me in my everyday life
3. I am a member of a network with self-igniting, independent and efficient women who inspire me - and vice versa
4. I get friends
5. My selfconfidence is strengthened
6. I have contact to equal women all over the world
7. I have the right to participate in interesting meetings in my own club, in neighbouring clubs, clubs in the region, in the whole country, on federal level and worldwide. Participating give me the possibility to enlight my horizon.
8. I can use my organisationel interests by entering committees at all levels
9. I can create and execute activities to the benefit and joy of others and myself
10. I will also - when I get old - have substance in my life.
That is why I am delighted to be a Soroptimist
Unsere derzeitige Präsidentin Ann-Christin hat diesen Text übersetzt:
10 gute Gründe, Soroptimistin zu sein
1. Ich habe ein Forum, wo ich mich mit Frauen allen Alters und Berufen treffen kann
2. Die Treffen und Veranstaltungen bereichern mich in meinem täglichen Leben
3. Ich bin Mitglied eines Netzwerkes mit selbstbestimmten, unabhängigen und effizienten Frauen, die mich inspirieren - und die ich inspirieren kann
4. Ich finde Freunde
5. Meine Selbstsicherheit wird gestärkt
6. Ich habe Kontakt mit gleichgesinnten Frauen überall auf der Welt
7. Ich kann an interessanten Meetings teilnehmen in meinem eigenen Club, in Clubs in der Region, im ganzen Land, auf Föderationsebene und weltweit. Die Teilnahme gibt mir die Möglichkeit, meinen Horizont zu erweitern
8. Ich kann meine organisatorischen Fähigkeiten nutzen, indem ich Arbeitsgruppen auf allen Ebenen beitrete
9. Ich kann Aktivitäten anregen und ausführen zum Wohle und zur Freude anderer und für mich selbst
10. Ich möchte auch - wenn ich alt bin - ein sinnerfülltes Leben haben
Darum bin gern Soroptimistin.
Am 07.09.2017 flogen wir zu siebt nach Vilnius – es war unser erster Gruppenbesuch bei diesen Link. Unsere Clubschwester Heide war schon häufiger Gast des SI Clubs Vilnius No. 1 und sorgte bisher allein für einen lebendigen Austausch mit Litauen. 2008 wurde der Link registriert, aber wir haben schon viel länger Kontakt zu Vilnius:
Gleich nach der Wende legten wir unser erstes ‚Naturalstipendium‘ auf und luden eine junge Litauerin für 6 Monate nach Hamburg ein. Jeden Monat beherbergte und betreute sie eine andere Clubschwester. Alle, die nicht für Unterkunft und Verpflegung sorgten, kümmerten sich an den Wochenenden um ‚unsere‘ Dale. Der Club zahlte einen Sprachkurs und Monatskarten für das Hamburger Verkehrsnetz und alle Clubschwestern aktivierten ihre Kontakte für Praktika in der Textil-Sparte. Gestärkt durch diese Erfahrung im ‚real existierenden Kapitalismus‘ konnte Dale ihren Berufsweg selbst gestalten – die Verbindung zu uns ist nach wie vor lebendig.
Auch Clubschwestern von unserem Link und dem Club Vilnius Old Town kamen in den folgenden Jahren in den Genuss kurzer aber konzentrierter ‚Naturalstipendien‘.
Nun aber zurück zu unserer ersten Club-Reise nach Vilnius. Wir wurden in den 4 Tagen unseres Aufenthalts liebevoll von den litauischen Clubschwestern betreut und verwöhnt. Eine Stadtführung in Vilnius unter sehr kompetenter Führung zeigte uns nicht nur die Altstadt von Vilnius als UNESCO Weltkulturerbe sondern auch das Ghetto und den Künstler-Stadtteil Uzupis. Architektonisch hat die litauische Hauptstadt viel zu bieten: die Palette reicht von Barock und Gotik, über Renaissance und Klassizismus bis hin zum Jugendstil.
Die Universität ist die größte in Litauen und eine der ältesten in Mitteleuropa. Sie ging 1579 aus einem Jesuitenkolleg hervor und besteht aus zwölf Fakultäten, acht Universitätsinstituten sowie zehn Studien- und Forschungszentren. Wir durften ein sehr stimmungsvolles Konzert in der Universitätskirche St. Johannes besuchen, deren freistehender Glockenturm mit 68 m der höchste der Altstadt und ein Wahrzeichen von Vilnius ist.
Mit den Clubschwestern besuchten wir auch die Stadt Trakai, die im Mittelalter sieben Jahre lang die Hauptstadt des Großfürstentums Litauen war, das einmal von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer reichte. Auch hier wieder eine sehr lebendige Führung durch die Gouverneurin der litauischen Union aus dem Club Silute. Wir besuchten die Kirche der der heiligen Mutter Maria, die Inselburg, die alten karäischen Holzhäuser mit den typischen 3 Fenstern zur Straße und die karäische Synagoge. Die Karäer verstehen sich sowohl als jüdische Religionsgemeinschaft als auch als eigene Volksgruppe innerhalb der Turk-Völker.
Überhaupt ist Litauen ein sehr liberales Land: heute leben in Litauen neben Litauern nicht wenige ethnische Polen, Russen, Weissrussen, Karäer und Tataren. Aber nicht nur als liberal empfanden wir Litauen sondern auch als jung und dynamisch mit fröhlichen Traditionsbewusstsein. Informationstechnisch könnte Vilnius vielen deutschen Städten Vorbild sein: in der ganzen Altstadt gibt es freies WLAN. Schaut man aber aus dem Flugzeug auf Litauen, so sieht man ausgedehnte Wälder, viele Seen und unberührte Natur.
Der Samstag klang aus mit einem Clubtreffen in privater Runde, bei dem nicht nur die Freundschaft zwischen unseren beiden Clubs gefeiert sondern auch die neue Clubpräsidentin für die Amtszeit 2017/19 gewählt wurde. Reich beschenkt und stark beeindruckt von der Herzlichkeit unserer Gastgeberinnen verließen wir nach intensivem Gedankenaustausch am 10.09.2017 Vilnius mit dem Wunsch nach baldigem Wiedersehen unserer Schwestern vom Club Vilnius No. 1.